Der Leitwert und der pH-Wert sind zwei wichtige Wasserparameter im Gartenteich, die eng miteinander verknüpft sind und zusammen die Wasserqualität sowie die Lebensbedingungen für Fische und Pflanzen beeinflussen.
1. Was ist der Leitwert?
Der Leitwert, gemessen in Siemens pro Meter (S/m) oder häufig in Mikro- oder Millisiemens pro Zentimeter (µS/cm oder mS/cm), gibt die elektrische Leitfähigkeit des Wassers an. Diese Leitfähigkeit ist abhängig von der Konzentration gelöster Ionen im Wasser, wie zum Beispiel Calcium, Magnesium, Natrium, Kalium, Chlorid, Sulfat und Nitrat. Je mehr gelöste Mineralien und Salze das Wasser enthält, desto höher ist der Leitwert.
Im Teichwasser resultiert ein erhöhter Leitwert oft aus zugeführten Düngemitteln, Fischfutter, Ausscheidungen der Fische und pflanzlichem Zersetzungsmaterial.
2. Was ist der pH-Wert?
Der pH-Wert gibt die Konzentration von Wasserstoffionen (H⁺) im Wasser an, also wie sauer oder basisch das Wasser ist. Ein pH-Wert unter 7 bedeutet saures Wasser, ein Wert über 7 bedeutet basisches Wasser. Der ideale pH-Bereich für die meisten Gartenteiche liegt in einem leicht basischen Bereich, etwa zwischen 7 und 8.
3. Die Beziehung zwischen Leitwert und pH-Wert
Der pH-Wert und der Leitwert stehen nicht direkt in einem festen Verhältnis zueinander, da sie unterschiedliche Eigenschaften des Wassers messen. Allerdings beeinflussen sich beide indirekt, und Änderungen beim Leitwert können Auswirkungen auf die pH-Stabilität haben. Hier sind die wichtigsten Zusammenhänge:
- Pufferkapazität: Der Leitwert steht oft im Zusammenhang mit der Karbonathärte (KH), die ein Maß für die Pufferkapazität des Wassers ist. Die Karbonathärte wirkt stabilisierend auf den pH-Wert, indem sie pH-Schwankungen abmildert. Ein höherer Leitwert bedeutet häufig eine höhere Karbonathärte, was den pH-Wert stabiler macht. Ohne ausreichende Pufferkapazität würde der pH-Wert im Tagesverlauf stärker schwanken.
- Biologische Prozesse: In einem Teich tragen biologische Prozesse wie die Zersetzung von organischem Material (zum Beispiel Fischkot oder abgestorbene Pflanzen) zur Freisetzung von Ionen bei, die den Leitwert erhöhen. Bei der Zersetzung entstehen auch Säuren, die den pH-Wert senken können. Ein erhöhter Leitwert kann also auf Abbauprozesse hinweisen, die möglicherweise auch eine pH-Verschiebung verursachen.
- Ionenaustausch und chemische Gleichgewichte: Ein veränderter Leitwert kann das Gleichgewicht zwischen Säuren und Basen im Teich beeinflussen. Zum Beispiel kann die Anwesenheit vieler positiver Ionen (wie Calcium und Magnesium) eine stabilere pH-Balance fördern, da sie die Abpufferung von Säuren unterstützen.
4. Einfluss auf die Teichbewohner
Ein zu niedriger oder zu hoher pH-Wert und extreme Leitwerte können stressig oder sogar schädlich für Fische und Pflanzen im Teich sein. Eine hohe Karbonathärte und ein optimaler Leitwert helfen, den pH-Wert stabil zu halten, was wiederum eine gesunde Umgebung schafft. Schwankende pH-Werte oder extreme Leitwerte können dagegen das Stresslevel der Fische erhöhen und die Wasserpflanzen schädigen.
5. Praktische Tipps für den Teichbesitzer
- Regelmäßige Messungen: Es ist ratsam, den Leitwert und den pH-Wert regelmäßig zu überprüfen, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen.
- Pufferkapazität erhöhen: Sollte der pH-Wert stark schwanken, kann eine Erhöhung der Karbonathärte durch spezielle Präparate helfen, den pH-Wert zu stabilisieren.
- Wasserwechsel: Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel kann überschüssige Ionen und Schadstoffe reduzieren und den Leitwert stabilisieren, was wiederum die pH-Stabilität fördert.
Insgesamt ist der Leitwert also indirekt mit dem pH-Wert verknüpft, indem er die Stabilität des pH-Werts beeinflusst, was zu einem ausgewogenen und gesunden Teichklima beiträgt.